American Karate System (AKS)


Zur Geschichte in Deutschland

 

Nun die Entwicklung dieses Karatestils in Deutschland ist ausgesprochen interessant und eigentlich hatte niemand der Beteiligten damit gerechnet, das wir einmal an der Stelle ankommen würden, wo wir im Augenblick stehen.

 

Zum besseren Verständnis muss ein wenig ausgeholt werden, genauer gesagt in das Jahr 1978. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Personen bei der US-Air Force in Deutschland stationiert, die zu einem späteren Zeitpunkt ganz entscheidend dazu beitragen würden, das AKS sich in seiner heutigen Form in Deutschland etabliert hat.

 

Die beiden wichtigsten Leute von amerikanischer Seite waren Major Prof. Mike Sullenger und Dr. Robert Debelak, von der deutschen Seite Andreas Modl. Alle drei waren ausgesprochen Karatebegeistert und lernten sich über das Militär kennen. Sie haben AKS sozusagen nach Deutschland importiert und gelten heute als die Begründer von AKS-Germany. Zunächst wurde ausschließlich in den amerikanischen Kasernen trainiert und nur wenige Deutsche hatten die Möglichkeit an diesen Übungsstunden teilzunehmen.

 

Das änderte sich 1980 mit der Gründung des Hessian Karate Club, also dem ersten öffentlichen AKS Club in Deutschland. Dieser Club wurde damals von Robert Debelak geleitet.

 

Hier sind wir eigentlich schon an dem Punkt angelangt an dem ich die Bühne des AKS betrat. Mehr durch Zufall muss man sagen, denn an einem Trainingsabend in meinem Wado Ryu Dojo, kam eine junge und eigentlich unscheinbare Frau zum Trainingsbeginn in die Halle und fragte, ob sie am Training teilnehmen könnte. Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nichts über AKS, geschweige denn hatte ich jemals jemanden gesehen, der eine so exotische Stilrichtung betreibt. Da ich allerdings schon immer eine recht offene Ansicht über alles was mit Kampfkunst zu tun hat hatte, war das für mich wirklich überhaupt kein Problem.

 


Nach dem Training sah ich mich in meiner Meinung bestätigt, das man immer vorurteilfrei an alles herantreten soll. Die junge Dame zeigte sich als äußerst talentiert und besaß einen ziemlich hohen Wissensstand für einen 5. Kyu Blaugurt. Ich lud sie ein, so lange sie sich in unserer Stadt befindet, weiter zu den Übungsstunden zu kommen. Also eigentlich war es genau genommen diese junge Frau, die den „Stein“ ins rollen brachte. Sie brachte eines Tages ihren Schwager mit zum Training, der gleichzeitig ihr Lehrer war.


So lernte ich Robert Debelak kennen, den schlagfertigsten Prediger den man sich vorstellen kann, soviel ist sicher. Dieser Mann beeindruckte mich dermaßen durch seine freundliche und entgegenkommende Art, das ich mir gedacht habe, damit beschäftige ich mich doch mal ein bisschen intensiver.

 

Es folgten einige Turniere und Meisterschaften die mit sehr viel Spaß und Gastfreundschaft verbunden waren. Es entwickelte sich schnell eine intensive Freundschaft und eines Tages kam von Robert Debelak die Frage an mich, ob ich ihm nicht Wado Ryu lehren könnte. Meine Antwort war „Auf gar keinen Fall, außer Du bringst mir AKS bei.“ Nun, er hat zugesagt. Das war eigentlich der Anfang vom AKS in Deutschland in seiner heutigen Form. Wir alle können also Roberts Schwägerin Ulrike Stein sehr dankbar sein, denn eigentlich war sie die Begründerin von AKS-Germany.